Stickstoffabgabe offenbart: N-Gesamt und C/N-Verhältnis als Leitfaden für die Bodenfruchtbarkeit
Der Gesamtstickstoffgehalt des Bodens (N-Gesamt) und das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N) bilden zusammen die Grundlage für die Berechnung der Stickstoffversorgungskapazität (NVK) des Bodens. Die Empfehlung für die Stickstoffdüngung richtet sich nach der jährlichen Stickstoffausbringungsmenge (geplante Stickstoffmenge aus Düngemitteln sowie aktiver Stickstoff aus organischem Dünger) und der Stickstoffversorgungskapazität des Bodens. Ist die jährlichen Stickstoffausbringungsmenge auf der Grundlage der gesetzlichen Nutzungsstandards für Grünland oder Ackerland niedriger als die jährlichen Stickstoffausbringungsmenge auf der Grundlage des NVK, können die Empfehlungen angepasst werden.
Wie bereits erwähnt, hängt die NVK vom N-Gesamt-Gehalt im Boden, aber auch vom C/N-Verhältnis in den organischen Stoffen ab. Je nach Alter des organischen Materials kann sich das C/N-Verhältnis ändern. Alte, stabile organische Stoffe, wie in Torf-Kolonialböden, hat ein höheres C/N-Verhältnis (> 20) als junges organisches Material auf Dünensandböden (10-15). Infolgedessen liefert altes organisches Material weniger Stickstoff als junges.
Mit Viehmist können junge organische Stoffe mit einem niedrigeren C/N-Verhältnis (5-15) zugeführt werden. Kompost und insbesondere Naturkompost liefert stabilere organische Stoffe mit einem höheren C/N-Verhältnis. Wird ein solcher Kompost über Jahre hinweg ausgebracht, erhöht sich die sogenannte „alte Stärke“ des Bodens. Die Stickstoffversorgungskapazität des Bodens kann dann 150 kg N pro Hektar und Jahr übersteigen.
Durchschnittliche Stickstoffversorgungskapazität nach Bodenart
Bodenart | Durchschnittliche Stickstoffversorgungskapazität (NVK) in kg N/ha/Jahr |
---|---|
Klei (Meer) | 112 |
Klei (Fluss) | 149 |
Sandboden | 96 |
Torflinse | 155 |
Dünensand | 63 |
Lössböden | 86 |
Moorboden | 228 |
Nach: BLGG / Eurofins Agro, 2007 (überprüft/aktualisiert 2016).
Quellen:Koopmans, C.J., J. Bokhorst, C. ter Berg en N. van Eekeren (2012). Bodemsignalen. Praktijkgids voor een vruchtbare bodem. Roodbont Uitgeverij, Zutphen. 96 p. Rottink, A., A. Termorshuizen, A. Reijneveld, P. van Vliet, I. Ketelaar en M. Hermans (2007). De bodem doorgrond. BLGG Oosterbeek. ISBN 978-90-812265-1-6. 96 p.